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Mobile Ad-Hoc-Netzwerke

 

Ein Mobiles Ad-hoc-Netzwerk (MANET) ist ein drahtloses Kommunikationsnetzwerk, in dem alle Teilnehmer gleich berechtigt die Netzwerkorganisation wahrnehmen. In diesen Netzwerken  gibt es keine bevorrechtigten Funkstationen, die besondere Aufgaben wahrnehmen, wie zum Beispiel ein Funkumsetzer auf einem Sendemast, der alleine zwischen allen Teilnehmern vermittelt . Eine Eigenschaft des mobilen Ad-hoc-Netzwerks ist die Fähigkeit der Selbstorganisation und Selbstkonfiguration. 

Das Gegenstück zu mobilen Ad-hoc-Netzwerken sind die traditionell eingesetzten zentral gesteuerten Netzwerke. Für große Verbreitungsgebiete werden mehrere Zentralstationen eingesetzt, die das Einsatzgebiet in Zellen unterteilen. Deswegen wird auch die Bezeichnung „zelluläre Netzwerke“ verwendet. Solche Netzwerke sind einfacher zu steuern und zu planen als ein MANET. Auch kann man Abrechnung, Zugangskontrolle und Sicherheitsmechanismen besser kontrollieren. Sie werden weltweit  eingesetzt und ihre Abkürzungen GSM, UMTS, Bluetooth etc. sind jedem ein Begriff. Wozu benötigt man dann mobile Ad-hoc-Netzwerke?

Der Hauptvorteil dieser MANETs liegt in der Einsparung des Energieverbrauchs. Jeder Mobiltelefonbenutzer kennt aus eigener Erfahrung die Unterschiede im Energieverbrauch je nach dem, ob viele Gespräche geführt worden sind oder ob nur wenige. Es macht auch einen großen Unterschied, wie weit man von der Sende-/Empfangsanlage des Mobilfunkbetreibers entfernt ist. Die notwendige Sendeleistung steigt quadratisch im Abstand, d.h. mit der Verdoppelung des Abstands wird eine Vervierfachung der Sendeenergie notwendig. Drastisch formuliert, wer doppelt so weit vom Sendemast wohnt, kann sein Gerät viermal so oft aufladen.

Dabei erscheint es widersinnig, warum zur Übermittlung einer SMS zum Nebenmann diese Nachricht zu einem weit entfernten Sendemast gelangen muss und von dort wieder  zurückgesendet wird. Schließlich verfügen beide Geräte über Sende- und Empfangseinheiten und es gibt keinen logischen Grund, warum diese Geräte nicht direkt kommunizieren können.

Natürlich wird die Netzverfügbarkeit auch deutlich erhöht werden. Ein weiterer interessanter Vorteil von Ad-hoc-Netzwerken  ist ihre Skalierbarkeit. Darunter versteht man die Fähigkeit eines Netzwerks seine Ressourcen an die Zunahme der Teilnehmerzahl anzupassen. Je mehr Teilnehmer sich anmelden, desto mehr Zwischenstationen stehen zur Verfügung und desto robuster und stabiler wird das Netzwerk. Das heißt zwar nicht, dass so ein Netzwerk nicht zusammenbrechen kann, aber es wird deutlich später passieren als in einem zellulären Netzwerk, wo die Kapazität durch die Platzierung und Ausstattung der Zentralstation vorgegeben ist.

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